Die Route
Die Route

 Mitte Mai mache ich mich zusammen mit einem Gleichgesinnten auf den Weg. Unsere erste Nacht verbringen wir in einem polnischen Kloster. Der Grenzübergang in die Ukraine am nächsten Tag kostet uns dreieinhalb Stunden, weil die Beamten, obwohl Polen in der EU ist, unser Carnet ATA offensichtlich nicht kennen. Obwohl ich bei vielen Grenzüberquerungen gelernt habe, daß man gegenüber den Grenzern immer zweiter Sieger ist, auch wenn man dieses mit Gewalt zu verhindern sucht, vergesse ich alle guten Vorsätze und lasse meinen Gefühlen freien Lauf. Mit dem Erfolg, daß mich die uniformierte Lady des Raumes verweist. So ist das eben, aber das weiß man ja vorher..

Der Fahrer
Der Fahrer
Die Damen in Schwarz
Die Damen in Schwarz

Die Ukraine

Bedingt durch die Wartezeit an der polnischen Grenze kommen wir am ersten Tag in der Ukraine zeitlich in Verzug. Hinzu kommt noch, daß sich die vermeintliche Autobahn nach Kiew als Baustelle entpuppt. Irgendwann gegen 23Uhr finden wir eine Unterkunft am Rande der Piste. Am nächsten Tag erreichen wir Kiew. Eine beeindruckende Stadt mit vielen Klöstern und Kirchen.

Von Kiew aus geht es senkrecht "nach unten" bis Odessa. An diesem Tag haben wir verstärkt Kontakt mit der ukrainischen Polizei. Der Rekord liegt bei  vier Kontrollen auf zwölf Kilometer. Jeder Polizist erwartet natürlich ein paar Euro, einfach widerlich. Odessa hat zwei Gesichter, die schönen Parks in der restaurierten Innenstadt und den vom Verfall bedrohten Rest.

Die Krim ist unser nächstes Ziel. In Yalta machen wir zwei Tage Rast mit Tagesfahrten nach Sewastopol und zum Zarenpalast in dem im Februar 1945 die Konferenz von Yalta mit den Vertretern der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs stattfand.

Durch die landschaftlich schöne Krim geht es nach Kerch, wo wir wohl mit der letzten Fähre nach Russland übersetzen.

Russland I

Am späten Abend begrüßt uns auf der russischen Seite ein Zollbeamter mit einem freundlichen "Guten Abend die Herren". Wie sich heraus stellt, hat er in Deutschland studiert. Leider bekam er nach dem Studium als Lehrer keine Einstellung in Russland und so nahm er hier die Stelle als stellvertretender Dienststellenleiter an. Dank seiner Begleitung durch die gesamte Abfertigung haben wir die Grenze in einer knappen Stunde hinter uns. Irgendwo finden wir fünfzig Kilometer hinter der Grenze kurz vor Mitternacht eine Bleibe in einem kleinen Dorf.

Am nächsten Tag erreichen wir Rostov am Don und weiter geht es nach Wolgo- grad, dem ehemaligen Stalingrad. Hier besichtigen wir die Gedenkstätte anlässlich der Schlacht um Stalingrad mit der 84m hohen Statue "Mutter Heimat".

 

 

Wolgograd

"Mutter Heimat ruft"

Gesamthöhe: 84m

Schwertlänge: 33m

Gewicht: 7900 t

Entlang der Wolga nach Astrachan

Nun folgt einer der bisher schönsten Streckenabschnitte. Von Wolgograd, entlang der Wolga, ans Kaspische Meer. Der unendlich breite Fluß mit Inseln, überschwemmten Auen, weidenden Viehherden und kleinen Dörfern. Am Ende dieses Tages stoßen wir in Astrachan auf die alte Seidenstraße, die uns nach Alma Ati führt. 

Astrachan

Eine tolle Stadt mit über 500.000 Einwohnern. Wir besichtigen die gut erhaltene Altstadt mit Mauer und Wehrgang. Am Sonntag vormittag steht die halbe Stadt, ausgerüstet mit Angelzeug, an der Kaimauer und versucht das Mittagessen aus dem Fluß zu ziehen.

Fortsetzung folgt...

Wer kein Ziel hat, für den ist jeder Weg der richtige...

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