Bella Italia, oder einmal um den Stiefel

 

 

 

Vorwort

 

Als „Saisonabschlußreise“  möchte ich gern einmal um den italienischen Stiefel fahren. Nicht spektakulär, aber sicherlich ähnlich schön wie 2009 meine Umrundung der Iberische Halbinsel. Mit dem Autoreisezug beabsichtige ich bis und von Bozen zu fahren. Die Gesamtfahrstrecke müsste so um die 4000km liegen. Als Schwerpunkte mit mehreren Tagen Aufenthalt sind Sizilien und Rom geplant.

 

 

 

21.-22.9.2011 Salzgitter - Cesenatico 

 

Sechs Stunden vor Abfahrt des Zuges erhalte ich eine Mail von der Deutschen Bahn in der man mir mitteilt, daß der Zug aus technischen Gründen keinen Speisewagen mitführt und daß man sich bitte selbst mit Speisen und Getränken versorgen möchte. Ich hatte mich schon auf die obligatorischen Schweinswürstel mit Kartoffelsalat gefreut. Nun versorge mich also selbst und bin pünktlich um 15 Uhr bei der Verladung. Hinter Göttingen biegt der Zug nach Osten Richtung Leipzig ab und schlägt sich dann mit vielen Stops und Wartezeiten nach München durch. Na ja, ist egal. Am nächsten Tag sollen wir planmäßig  um 9:48 Uhr in Bozen sein, was denn auch der Fall ist.

Nach Klamottenwechsel und einer kleinen Auseinandersetzung mit dem Navi verlasse ich gegen 11 Uhr als letzter den leeren Parkplatz Richtung Gardasee. Als ich den See verlasse ist die Zeit doch schon weit fortgeschritten und da ich heute noch nach Cesenatico möchte, entscheide ich mich doch für die Autobahn. Gegen 17 Uhr bin ich am Ziel. Die Hotelsuche ist mit mehreren Runden durch den kleinen Ort verbunden, aber dann klappt es doch noch. Für 40E gibt es ein schönes Zimmer in einem 3Sterne Haus ganz in der Nähe des Zentrums, sprich Hafen. Es gibt einen ausgezeichneten Meeresfrüchtesalat, als Hauptgang eine Fischauswahl aus hiesigem Gewässer, dazu einen trockenen Weißen und wie soll es anders sein, natürlich einen Flan, der hier Creme Karamell heißt, zum Nachtisch. Espresso und ein Veggia Romana runden das Ganze ab.

 

 

 

 

23.9.2011  Cesenatico - Vieste    491km   

 

Nach einem guten Frühstück starte ich in Richtung Rimini. Um es vorweg zu nehmen, die Fahrt entlang der Küste wird zu keinem Genuß. Endlos viele Ortschaften reihen sich aneinander, so dass man kaum aus der 50km Begrenzung raus kommt. Der Blick aufs Meer ist durch die Bahnlinie verwehrt. Man fährt zwar in unmittelbarer Strandnähe, bekommt das Meer aber nur selten zu Gesicht. Das ändert sich erst am späten Nachmittag ca. 70km vor Vieste. Die Landzunge „Prom del Gargano“ mit den Seen Lessina und Varano ist traumhaft schön. Ich muß noch mal ordentlich durch die Berge kurbeln und als ich Vieste erreiche ist es schon lange dunkel. Dafür finde ich ein 4Sterne Haus für 35E. Die meisten Restaurants haben bereits geschlossen und als ich es mit einer Fischauswahl versuche, stellt mit der Ober Miesmuscheln auf den Tisch. Ich esse ohne Widerspruch, was nicht unbedingt meine Art ist...

 

 

 

24.9.2011  Vieste - Leuca  444km   

 

Heute will ich ohne festes Ziel weiter nach Süden. Cap Leuca währe schön, aber 440km Küstenstraße ohne Autobahn wird sicherlich knapp. Es geht noch eine Stunde durch die landschaftlich schönen Berge bis ich ans Meer stoße. Ab Barletta verzichte ich auf die vielen kleinen Orte wie gestern und nehme die Schnellstraße E55 Richtung Bari. Zwanzig Kilometer hinter Brisindi verlasse ich diese und biege nach Torre S. Gennaro direkt ans Meer ab. Ich liege gut in der Zeit und so möchte ich die letzten 80km vor Leuca direkt am Meer entlang fahren. Der Strand ist naturbelassen, fast kein Tourismus, alte Orte, deren Baumeister sich noch nicht auf den heutigen Durchgangsverkehr eingestellt hatten. Somit Ortsdurchfahrten durch enge, alte Gassen, teilweise direkt neben der Kirchentür. In der Anfahrt liegt Leuca vom Capo S. Maria direkt unter mir. Ein wunderschöner kleiner Ort, zwar vom Tourismus erschlossen, hat er sich doch seinen alten Charme bewahrt. Das Hotel direkt am Strand ist leider ausgebucht. Ich hadere mit meinem Schicksal, aber wie so oft im Leben zu unrecht. Nach ein paar Runden durch den Ort finde ich ein kleineres, aber von der Lage her, durchaus gleichwertiges Haus. 70E sind zwar eine Unverschämtheit für ein ein 25E Zimmer, aber als ich nach dem Abendessen mit dem jungen Chef spreche, kostet das Zimmer nur noch 40E. Nach einem ausgiebigen Abendessen, ich hatte ja den ganzen Tag außer drei Bananen nichts zu mir genommen, drehe ich noch eine kleine Runde durch den Ort. Morgen ist Sonntag und somit Ruhetag.

26.9.2011 Leuca - Recia Marina  519km

27.9.2011 Riace Marina - Milazzo  221km

28.9.2011  Milazzo- Nicolosi  147km

29.9.2011 Der Etna

30.9.2011  Nocolosi - Diamante

1.10.2011 Diamante- Sorent

 

2.10.2011 Sorent- Pompei

Pompei

 

3.10.2011 Pompei - Rom

Rom - Petersdom

Rom - Museum Vatikan und Sixtinische Kapelle

 

Heute ist Bildung angesagt. Auf dem Programm stehen der Petersdom und das vatikanische Museum mit der sixtinischen Kapelle.

Ich wohne ja unmittelbar neben dem Papst und so bin ich in fünf Minuten  vor Ort. Als ich auf das Museum zu gehe, stoße ich auf die 200m lange Schlange der Wartenden. Ich plane um und will zuerst den Petersdom besichtigen. Dort ist es sicher nicht so voll. Auf dem Petersplatz verhalten sich die Menschen merkwürdig. Nur ganz wenige gehen ungezwungen über den Platz. Der Rest steht ordentlich, in einer Reihe, die sich rund um den Platz bis zum Eingang des Doms zieht. Ich gehe in gegenläufiger Richtung auf den Eingang zu und werde kurz davor von zwei Herren in dunklen Anzügen abgefangen. Sie erklären mir, daß der Dom nur von der rechten Seite her betreten werden darf. Ich verstehe, nach genau einer Stunde stehe ich am Eingang. Als erstes möchte ich auf die Kuppel. Das war schon in Florenz so, also soll es auch in Rom so sein. Mit Fahrstuhl kostet es 7 Euro, zu Fuß nur fünf. Die 520 Stufen werden schon nicht so schlimm sein, man muß sparen, der Urlaub ist so schon teuer genug. Oben angekommen genieße ich die freie Sicht über die Stadt. Anschließend geht es noch in den Dom, kostenlos übrigens. Es ist wirklich beeindruckend. Ich habe so eine Kirche noch nicht gesehen.

 

Es ist 13 Uhr als ich den Dom verlasse. Zeit für eine Mittagspause. In einem der vielen Straßenrestaurants nehme ich einen Meeresfrüchtesalat- hatten wir ja schon lange nicht  mehr (den letzten gestern Abend) Ich ernähre mich jetzt schon fast 14 Tage von Fisch und anderem Meeresgetier. Zwischendurch schaue ich immer mal zwischen Finger und Zehen, ob mir vielleicht Schwimmhäute wachsen...

 

Die Schlange vor dem Museum ist kurz und nach zehn Minuten werde ich mit Eindrücken zugeschüttet. Hierfür brauchte man mehrere Tage. Ich kann das alles beim besten Willen nur oberflächlich betrachten. Der Höhepunkt kommt ganz zum Schluß, die sixtinische Kapelle. Immer wieder blicke ich an die Decke, bis zur Halsstarre, es gibt ganz einfach zu viel zu verinnerlichen.

 

 

 

Rom - was die Stadt sonst noch zu bieten hat

Der Rest der Reise

Von Rom aus ging es dann mit Stops in der Toscana und am Gardasee Richtung Verona. Von da aus brachte mich der Autoreisezug am 8.10. wieder nach Hause.

Wer kein Ziel hat, für den ist jeder Weg der richtige...

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